Ungedecktes Papiergeld und die Konsequenzen für den Anleger

verfasst von Florian Sollfrank (Stand: 11/11)

Am 15. August diesen Jahres war der 40. Jahrestag nach Schließung des so genannten „Goldfensters“ durch US-Präsident Nixon. Ab jenem 15. August 1971 musste die US-Notenbank FED fortan die von ihr geschaffenen Dollars nicht mehr gegen Gold einlösen. Seitdem ist dieser durch keinen reellen Wert mehr gedeckt. Der Präsident handelte so, weil die Goldbestände der USA bis Anfang der siebziger Jahre aufgrund der Goldzahlungsverpflichtung der FED gegenüber ausländischen Zentralbanken immer weiter abgeschmolzen waren. Diese hatten im Zeitverlauf mehr und mehr von ihrem verbrieften Recht Gebrauch gemacht, die als Folge der permanenten Haushaltsdefizite der USA angehäuften Dollars in Gold umzutauschen.

 

Leider ist dieser 40. Jahrestag wahrlich kein freudiges Ereignis, denn die im Umlauf befindliche Geld- und Kreditmenge steigt vor allem seit dieser endgültigen Abschaffung der Golddeckung immer schneller an, während dagegen die tatsächlich erwirtschaftete Gütermenge mit diesem Tempo nicht mithalten kann. Dies ist auch nicht verwunderlich, da die Geldmenge seit diesem Zeitpunkt nach Belieben erhöht werden kann, während auf der anderen Seite eine Zunahme der Gütermenge real erarbeitet werden muss. Wenn aber nun eine permanent stärker wachsende Geldmenge auf ein langsamer steigendes Güterangebot trifft, bedeutet dies nicht anderes als einen ständigen Inflationsprozess, der die Kaufkraft des Geldes (mit entsprechenden Auswirkungen auf die breite Bevölkerung) schmälert.

 

Darüber hinaus führt ein solcher Inflationsprozess gemäß der Lehre der österreichischen Schule zu einer regelrechten „boom-and-bust-economy“ an den Anlagemärkten und / oder in der Realwirtschaft, die schließlich in einer regelrechten Blasenwirtschaft gipfelt. In der Praxis konnte dies etwa anhand der New-Economy-Bubble und der Immobilienblase, die 2007 anfing zu platzen, beobachtet werden. Der Grund hierfür besteht darin, dass mittels der stetigen ungedeckten Geldmengenausweitungen zunächst ein künstlicher Boom angeheizt wird. Dies führt zu Fehlentwicklungen (z. B. Überkapazitäten, die durch die freigiebige Kreditvergabe nie entstanden wären), die irgendwann korrigiert werden müssen. Da jede einsetzende Krise jedoch sofort wieder mit noch größeren Geld- und Kreditmengen bekämpft wird, wird das Spiel ständig verlängert, nur dass die Fehlentwicklungen im Zeitverlauf immer größer werden.

 

Politiker und Notenbanker der meisten Industrieländer rechtfertigen die gigantische Schuldenaufnahme der öffentlichen Haushalte und die exzessiven Geldschöpfungsprogramme der Notenbanken seit 2008 gerne damit, das man als Folge der Finanzkrise dazu gezwungen sei, die Märkte bzw. die Wirtschaft zu „stabilisieren“ und die Menschen vor schlimmeren Entwicklungen zu „retten“. Dabei wird allerdings verkannt, dass eben gerade dieses unseriöse Handeln die Ursache für die gegenwärtige Krisenmisere darstellt: Durch das ungedeckte Papiergeldsystem wurde es nämlich den Regierungen über Jahrzehnte ermöglicht, mittels beinahe beliebiger Schuldenaufnahme und Geldschöpfung Wohltaten für die Bevölkerung „herbeizuzaubern“, um sich damit – wie böse Zungen behaupten – Wählerstimmen und damit Machterhalt zu sichern. Die Kreditgeld- und Schuldenorgien wurden im Zeitverlauf allerdings immer exzessiver und führten dementsprechend zu immer größeren Verwerfungen (siehe Aktienmarktkrise, Immobilienkrise, Bankenkrise, Eurokrise, Staatenkrisen, etc.), die dann wiederum immer hektischere „Rettungsmaßnahmen“ seitens der Politik und Notenbanken nach sich zogen. So sieht wahrlich ein Teufelskreis aus!

 

Entsprechend heftig und schmerzhaft dürfte dementsprechend die finale Bereinigungskrise dann auch ausfallen. Man muss nämlich kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass nicht auf ewige Zeit Schuldenberge aufgetürmt werden können, ohne dass dies schließlich irgendwann entsprechende Konsequenzen mit sich brächte. Genauso wenig wie sich private Haushalte reich konsumieren können, kann der Staat dieses Wunder vollbringen. Es gibt übrigens letztlich keine Papierwährung, die ihre Kaufkraft jemals über einen längeren Zeitraum behalten hätte. Bekanntlich prägte schon Voltaire einst den markanten Satz: “Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null“.

 

Da es heutzutage kein Land mehr gibt, welches über eine gedeckte Währung (z. B. einen Goldstandard) verfügt sind Inflation und Blasenwirtschaft mittlerweile weltweite Phänomene. In einem Finanzsystem mit gedeckter Währung wäre es hingegen von Anfang an nicht möglich gewesen, die Geldmenge wesentlich auszudehnen, um beispielsweise die Wirtschaft „anzukurbeln“, da diese an die tatsächlichen Goldreserven eines Landes gekoppelt wäre. Die Wirtschaftsleistung würde sich in einem solchen Umfeld ohne große Schwankungen sehr konstant entwickeln, Konjunkturzyklen und das Entstehen der „boom-and-bust-economy“ wären kaum möglich (siehe 19. Jahrhundert). Ob künftig wieder ein marktgerechteres Währungssystem (z. B. privat konkurrierende Währungen, Währungssystem mit Golddeckung, etc.) oder eines mit noch mehr planwirtschaftlichen Elementen installiert wird, kann niemand seriös sagen. Dass das derzeitige Währungssystem allerdings seine Grenzen erreicht hat, ist dagegen mehr als offensichtlich!

 

Während der einzelne Bürger den Aktionen der Politik oftmals nur als hilfloser Zuschauer beiwohnen kann, ist es ihm als Anleger durchaus möglich, bereits heute die richtigen Konsequenzen aus der derzeitigen Misere zu ziehen. Hierbei gilt: Während Papiergeldanlagen durch hemmungslose Inflationierung immer größere Risiken in sich bergen, bieten ausgewählte Sachwerte Stabilität.

 

So ist beispielsweise als Basisanlage seit jeher der Erwerb von physischen Edelmetallen empfehlenswert – auch nachdem diese bereits einen rund zehnjährigen Aufwärtstrend hingelegt haben. Als bewährte „Inflations- und Krisenschutzinstrumente“ weisen nämlich vor allem Gold und Silber einen unvergänglichen, realen Wert auf und wurden von den Menschen bereits über viele Jahrhunderte als Währungen angesehen und genutzt. Investierte man  z. B. ab dem Jahr 2001 in Gold, konnte man eine Durchschnittsrendite von 15 Prozent p. a. in Euro erzielen! Da beide Edelmetalle ihre Vorzüge aufweisen, sollte man als Anleger sowohl Gold als auch Silber besitzen. So eignet sich Gold z. B. leichter zur Aufbewahrung größerer Anlagesummen und weist i. d. R. geringere Kursschwankungen auf. Silber dagegen wird auch in der Industrie eingesetzt und verbraucht, was wiederum höhere künftige Kursanstiege erwarten lässt. Zudem unterlag das Weißmetall noch nie einem staatlich erlassenen Besitzverbot (wie dies beim Gold historisch schon öfter der Fall war).

 

Eine weiterer sinnvoller Baustein kann ein Investment in physische Edelhölzer darstellen. Während Gold für ein edles, begehrtes und knappes Gut steht, gilt dasselbe auch für das „wachsende Gut“ Edelholz. Dieses Holz ist edel, da es sich von der Masse, also den Nutzhölzern, durch eine herausragende Oberflächengüte, eine lebendige Holzmaserung und Schönheit hervorhebt. Edelhölzer gehören zu den klassischen Sachwerten und sind seit der Antike der Inbegriff von Schönheit und Reichtum. Deren Preise steigen – ähnlich wie Gold – nur kontinuierlicher. Wie bei kaum einer anderen Investitionsform ergibt sich für den Anleger hinsichtlich der Edelholzpreisentwicklung langfristig eine sehr hohe Prognosesicherheit. Denn das Angebot an Edelholz lässt sich mindestens für die nächsten 20 Jahre exakt voraussagen, da ausschließlich Holz von Bäumen auf den Markt kommen kann, die heute schon wachsen. Dazu gesellt sich zusätzlich ein in der Anlagewelt einmalig anzutreffender Ertragsfaktor: Der naturgegebene Zinseszins. Die Rohstoffmenge, in welche der Anleger investiert, wird durch natürliches Wachstum jedes Jahr mehr. Das ist die zweite Ertragskomponente – und zwar völlig unabhängig von der Finanzmarktentwicklung! Durch die Direktanlage in Edelholz kann somit eine gesündere, ausgewogene Vermögensstruktur erreicht werden.

 

In Inflations- und Krisenzeiten haben sich als weitere Investitionsmöglichkeit auch Rohstoff- und Goldaktien bewährt. Gewöhnlich wurden mit diesen in der langfristigen Betrachtung sogar deutlich größere Wertzuwächse erzielt als mit einer reinen Investition in den physischen Basiswert. Diese Outperformance war allerdings in den letzten Jahren im Allgemeinen nicht zu beobachten (siehe z. B. das dürftige Abschneiden des Arca Goldbugs Index im Vergleich zum Goldpreis seit etwa 2006). Jedoch deuten mittlerweile verschiedene fundamentale Kennzahlen auf eine deutliche Unterbewertung des Goldminensektors im Vergleich zu den physischen Metallen hin. So weisen beispielsweise zahlreiche Edelmetallaktien bereits einstellige KGV’s auf. Diese historische Unterbewertung könnte bereits in absehbarer Zeit in Form von deutlichen Kursanstiegen abgebaut werden!

 

Da die Einzeltitelauswahl und das Timing insbesondere bei Rohstoff- und Goldaktien für den normalen Anleger oftmals einen hohen Zeit- und Kostenaufwand darstellt, und zudem das Risiko einer solchen Investition nicht unterschätzt werden sollte, kann dieses Segment – anstelle einer Direktinvestition – auch über ausgewählte Branchen- und vermögensverwaltende Fonds abgedeckt werden. Bei der Fondsauswahl ist es wichtig auf die Expertise eines erfahrenen Managements zurückzugreifen, das über eine plausible Anlagestrategie verfügt und zudem bereits über einen längeren Zeitraum bewiesen hat, Vermögen erfolgreich im Sinne der Anleger verwalten zu können.

 

Abschließend könnten Investoren darüber hinaus in Erwägung ziehen, die bestehenden legalen Möglichkeiten zu nutzen, Teile ihres Vermögens zur Risikostreuung auch auf andere Länder zu verteilen. Hierbei würde sich z. B. die Nutzung eines Zollfreilagers anbieten, in welches physische Edelmetalle eingelagert werden. Dies brächte neben der Länderdiversifikation gleichzeitig den Vorteil des Erwerbs ohne Mehrwertsteuer mit sich. Zur Einlagerung von Edelmetallen eignen sich allerdings ausschließlich Länder, welche sich über Jahrzehnte (besser über Jahrhunderte) als politisch und wirtschaftlich stabil erwiesen haben und somit eine sehr lange Tradition in der Achtung des Privateigentums ihrer Bürger vorweisen können.

 

Zusammengefasst sollte jeder Anleger – entsprechend seiner individuellen Situation – die für ihn richtigen Konsequenzen aus der derzeitigen Krisenmisere ziehen. Hierbei ist es ratsam, bei mangelnder eigener Erfahrung auf den Rat von Experten zurückzugreifen, die sich seit Jahren auf inflations- und krisengeschützte Investmentformen spezialisiert haben und somit über den notwendigen Erfahrungsschatz verfügen.

 

„Die Verblendeten erkennen nicht, dass das Geld seine eigene unerbittliche Logik hat und dass die Folgen der falschen Handlung sich mit stärkerer Macht durchsetzen als das Gesetz, das nur die Folgen, nicht aber die Ursachen verhindern will.“ (Jacques Necker)

 

 

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