Uwe Bergold-Vortrag in Weiden – Interview mit dem Veranstalter Florian Sollfrank

Foto: Uwe Bergold
Foto: Uwe Bergold

Am vergangenen Dienstag (29.04.2008) fand in der Max-Reger-Halle in Weiden ein Vortrag von Uwe Bergold statt, der von der Firma Florian Sollfrank Consulting veranstaltet wurde. Herr Bergold, der von der Zeitung „Die Welt“ seit 2003 regelmäßig zur „Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum“ gezählt wird, sorgte mit seinem Thema „Inflationsschutz mit Rohstoffen und Rohstoffaktien“ für großes Interesse unter den zahlreichen Besuchern, die teilweise extra aus ganz Deutschland angereist kamen. Wie man es von den Vorträgen von Herrn Bergold kennt, war die Veranstaltung restlos ausverkauft.

 

Im Verlauf des Abends vermittelte Bergold unter Einsatz zahlreicher Grafiken und Charts den Zuhörern das nötige Grundwissen, das man gerade für eine Investition im Rohstoffbereich benötigt. Den Besuchern wurde vor Augen geführt, dass dieser Markt einige besondere Tücken gegenüber anderen Anlageklassen offenbart, die unbedingt beachtet werden sollten.

 

Uwe Bergold stellte in seinem Vortrag eindeutig klar, dass wir uns nach wie vor in einem übergeordneten Rohstoffbullenmarkt befinden, der in der Regel zwischen 15 und 20 Jahren dauert. Wir haben nach dem Vortrag mit dem Veranstalter Florian Sollfrank das folgende Interview geführt, der u. a. als Kooperationspartner von Uwe Bergolds und Christian Wolfs Unternehmen Global Resources Invest tätig ist:

 

Foto: Florian Sollfrank
Foto: Florian Sollfrank

silberado: „Herr Sollfrank, der Veranstaltungssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ich habe sogar gesehen, dass zu den bereits aufgestellten Stühlen kurzfristig noch weitere organisiert werden mussten, damit alle Besucher in den Genuss des Vortrags kommen konnten. Wie schafft es Herr Bergold immer wieder die Säle zu füllen bzw. was ist sein Erfolgsrezept?“

 

Sollfrank: „Ich denke, hierfür sind mehrere Gründe ausschlaggebend: Zum einen ist Herr Bergold als renommierter Kapitalmarktexperte eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Branche. So zählt er beispielsweise zu den ganz wenigen Vermögensverwaltern, die rechtzeitig vor dem Millenium-Crash an den Aktienmärkten gewarnt und gleichzeitig den Beginn der Rohstoff- und Goldhausse angekündigt haben. Zum anderen sind seine Vorträge qualitativ auf sehr hohem Niveau wobei er es versteht, den Zuhörern auch komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären. Ein weiterer Punkt dürfte auch seine Nachhaltigkeit sein, eine positive Eigenschaft, die man in der seichten Finanzbranche meiner Meinung nach selten findet. Wenn jemand über Jahre zu seinem Wort steht, merken die Leute das natürlich.“


silberado: „Was denken Sie, wird der aktuelle Rohstofftrend schon allmählich von den Leuten wahrgenommen oder besteht immer noch Aufklärungsbedarf?“

 

Sollfrank: „Nach meinen Kenntnissen ist der Großteil der Anleger im Rohstoffsegment überhaupt noch nicht investiert. Natürlich steigt die Zahl derer, die in diese Anlageklasse investieren – sei es nun physisch oder durch Aktien, Fonds, etc. – ständig an. Der Beginn des Rohstoffbullenmarktes liegt mittlerweile ja auch schon einige Jahre zurück. Das Thema ist inzwischen hoffähig geworden. Dennoch, schaut man sich die Investitionsquoten in den Depots der Anleger an, findet man zwar Aktien, Renten und Immobilien, jedoch selten Rohstoff- und Edelmetallengagements. Insoweit ist schon noch Aufklärungsarbeit zu leisten, wenn Sie es so nennen wollen.“

 

silberado: „Sind für die kommenden Jahren gewisse Risiken zu befürchten, die man im Auge behalten sollte? Ich denke da gerade an die Altersvorsorge die Herr Bergold in seinem Vortrag kurz erwähnt hat.“

 

Sollfrank: „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass grundsätzlich Jeder, nicht nur der Rentner, in den kommenden Jahren finanzielle Probleme bekommen könnte, wenn er lediglich die angebotenen 'Mainstream-Produkte' zu Investitionszwecken nutzt. Sehen Sie, die Aktienmärkte sind weltweit fundamental noch immer deutlich überbewertet, gleiches gilt für den Immobilienmarkt, der sich seit geraumer Zeit auf Talfahrt begeben hat. Die derzeit wohl größte Blase ist allerdings – als Folge der jahrelangen Niedrigzinspolitik – der Rentenmarkt. Die Risiken, nach denen Sie mich gefragt haben, bestehen darin, dass wohl die meisten Anleger künftig sowohl nominale aber vor allem auch reale Vermögensverluste erleiden dürften. Um dies zu vermeiden, bleibt als Anlagealternative außer Rohstoffen und Edelmetallen nicht mehr viel übrig. Es handelt sich hierbei schließlich um die einzige Anlageklasse, die fundamental noch immer historisch unterbewertet ist. Außerdem erwiesen sich Edelmetalle und Rohstoffe seit jeher als guter Schutz vor Inflation!“

 

silberado: "Was halten Sie von herkömmlichen Produkten wie beispielsweise eine Kapitalbildende Lebensversicherung, Riester und Co.?"

 

Sollfrank: „Die von Ihnen angesprochenen Produkte haben im Prinzip alle eins gemeinsam: Die Anlagebeträge werden von den Versicherungen und Banken vorwiegend im Rentenmarkt investiert. In Zeiten wie diesen, wo Inflation wieder ein Thema geworden ist und in den kommenden Monaten und Jahren sogar noch weiter an Bedeutung gewinnen dürfte, ist die Investition in Anleihen jedoch sehr kritisch zu sehen. Diese haben sich schließlich seit jeher als die größten Verlierer in Inflationszeiten entpuppt. Letztlich stellen Anleihen nur ein Zahlungsversprechen dar, weisen jedoch an sich keinen wahren Wert auf. Wer also Lebensversicherungen & Co. als Anlageinstrument nutzt, sollte diese Investition auf jeden Fall immer mit inflationsgeschützten Anlagen real absichern.“

 

silberado: „Was denken Sie wie es in der Zukunft mit den Rohstoffen weitergeht. Aktuell macht Gold und Silber ja einen kleinen Knick nach unten. Werden wir dieses Jahr vielleicht die 1000 Dollar Marke bei Gold noch einmal sehen?“

 

Sollfrank: „Ich habe in den letzten Jahren, in denen ich im Rohstoffbereich als Berater und zugleich Investor tätig bin, gelernt, dass Kurzfristprognosen mit einer sehr hohen Unsicherheit behaftet sind. Deswegen verweise ich darauf, was ich auch meinen Kunden rate: Eine Investition in Edelmetalle und Rohstoffe ist generell als eine strategische Investition von mehreren Jahren zu sehen. Kurzfristig kann man hierbei immer positiv aber auch negativ überrascht werden. Auf strategische Sicht von mehreren Jahren bin ich mir sehr sicher, dass Gold steigen dürfte. Die Rendite bekommt man als Investor jedoch nicht geschenkt: Alle Rohstoffe, Edelmetalle und Rohstoffaktien neigen zu einer sehr hohen Volatilität, also einer extremen Schwankungsbreite der Kurse. Es kann mitunter zu heftigen Kurseinbrüchen kommen. Diese muss man als Investor jedoch durchstehen können.“

 

silberado: „Eine letzte Frage hätte ich noch. Da dieser Vortrag von den zahlreichen Zuhörern so positiv angenommen wurde – wann werden Sie wieder einen Vortrag mit Herrn Bergold hier in Weiden veranstalten?“

 

Sollfrank: „Natürlich ist auch zu einem künftigen Zeitpunkt wieder ein Vortrag mit Herrn Bergold in Weiden denkbar. Im Moment ist in dieser Hinsicht jedoch noch nichts konkret geplant. Ich möchte allerdings noch die Gelegenheit nutzen, mich an dieser Stelle recht herzlich bei allen Besuchern für deren zahlreiches Erscheinen, das große Interesse und das durchweg positive Feedback im Anschluss an die Veranstaltung zu bedanken!“

silberado: „Herzlichen Dank Herr Sollfrank, dass Sie sich die Zeit für unser Interview genommen haben. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre berufliche Tätigkeit als Berater und freue mich schon auf unser nächstes Treffen!“

 

Weiter Informationen über unseren Interviewpartner erhalten Sie auf der Homepage der Firma Florian Sollfrank Consulting www.sollfrank-consulting.de.

 

Quelle: www.silberado.de vom 05.05.2008 (gekürzt)

Fotoquellen: Uwe Bergold (Bergold), Florian Sollfrank (Sollfrank)