Eindrücke vom Seminar am 23.11.2010 in Weiden

Foto: Markus Blaschzok
Foto: Markus Blaschzok

Am 23. November wurde unter aktiver Mitwirkung von BayernGold ein exklusives Seminar in der Max-Reger-Halle in Weiden zum Thema „Ursachen, Risiken und Chancen der Finanz- und Wirtschaftskrise – Vermögenssicherung und -mehrung mit Edelmetallen und Edelhölzern“ veranstaltet. Als Referenten konnten die Finanzmarktexperten Markus Blaschzok und Andreas Rühl gewonnen werden. Markus Blaschzok ist Chef-Analyst bei einem der führenden privaten Handelshäuser für physische Edelmetalle.

 

Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden Pro Aurum Marktkommentars und verschiedener Fachpublikationen. Seit 2001 ist er Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und legte seinen Investmentschwerpunkt bereits frühzeitig auf Gold und Rohstoffe. Er ist Anhänger der Österreichischen Schule und verfolgt einen ganzheitlichen Analyseansatz.

 

Der zweite Referent an diesem Abend, Herr Andreas Rühl, war bis Anfang der neunziger Jahre Wertpapierspezialist und stellvertretender Abteilungsleiter in der Kundenbetreuung und Vermögensverwaltung der Volksbank Reutlingen. Ab Anfang der neunziger Jahre baute er seine eigene, sehr erfolgreiche Vermögensverwaltung auf, die er dann ab dem Jahr 2001 frühzeitig und konsequent auf Sachwerte ausrichtete.

 

Da erst vor kurzem die große Edelmetall- und Rohstoffmesse in München mit zahlreichen Vorträgen und Rednern stattfand, wurde diesmal im Vorfeld entschieden, die Veranstaltung bewusst in einem kleineren, gemütlicheren Rahmen abzuhalten, um die Themen intensiver behandeln zu können.

 

Nach einer kurzen Einleitung des Veranstalters Florian Sollfrank folgte der erste Vortrag von Markus Blaschzok. Der Finanzmarktanalyst begann sogleich mit einer umfassenden Erforschung der Ursachen der aktuellen Krise aus Sicht der österreichischen Schule der Nationalökonomie. Für alle denen dieser Begriff nichts sagt: Diese volkswirtschaftliche Denkrichtung dürfte die einzige sein, welche die aktuelle Krise vorhersagen konnte! Herr Blaschzok, der einst seine Diplomarbeit über die österreichische Schule schrieb, führte in klaren Worten aus, dass nicht der zur Zeit vielfach gescholtene Kapitalismus sondern der Sozialismus, welcher letztlich ja auch für das ungedeckte Papiergeldsystem verantwortlich ist, als wesentliche Ursache der Krise auszumachen sei.

 

Indem sich beispielsweise Staaten, unter aktiver Mitwirkung ihrer Notenbanken beliebig verschulden könnten, ohne hierfür Konsequenzen erwarten zu müssen, würde der Überschuldung und Inflation letztlich Tür und Tor geöffnet. Drohende Banken- und Staatspleiten seien dabei nur eines von zahlreichen Symptomen der Krise – aber eben nicht deren Ursache. Eine hohe Inflation sei aufgrund der hohen Geldmengenausweitungen für die nahe Zukunft unausweichlich. So geht er bereits ab Mitte 2011 von deutlich anziehenden Inflationsraten aus.

 

Als eine der wenigen Chancen der absehbaren Geldentwertung böten Edelmetalle und Rohstoff- und Goldaktien auch für die nächsten Jahre einen hervorragenden Kaufkraft- und Krisenschutz. Er schloss seinen Vortrag mit einer sehr bullischen Einschätzung für den Edelmetallsektor.

 

Der zweite Referent an diesem Abend, Herr Andreas Rühl, der in seiner Eigenschaft als langjähriger Vermögensverwalter selbst als einer der ersten Experten bereits 2001 zum Einstieg in Gold empfohlen hatte, rief die Zuhörer trotz des Aufwärtstrends der Edelmetalle dennoch dazu auf, ihre Vermögensanlagen auf verschiedene, ausgewählte Sachwerte zu streuen. Nach dem Motto, „wer streut, rutscht nicht aus“, könne der Investor damit sein Vermögen auf ein solideres Fundament stellen. Er beleuchtete in seinem sehr fundierten und kurzweiligen Vortrag die Vorzüge der eher noch unbekannten Anlageform „Edelhölzer“. Während Gold für ein edles, begehrtes und knappes Gut stünde, gelte dasselbe auch für das „wachsende Gold“ Edelholz.

 

Edelhölzer gehörten zu den klassischen Sachwerten, deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten von keinem künstlichen Produkt übertroffen werden könnten. Aufgrund des sehr geringen und über die nächsten Jahre weltweit weiter abnehmenden Angebots – ein Trend, der sich nicht mehr aufhalten ließe – seien die Preisanstiege sehr gut zu prognostizieren.

 

Herr Rühl führte eindrucksvoll aus, dass sich zu den positiven Edelholzpreisprognosen noch ein in der Anlagewelt einmalig anzutreffender Ertragsfaktor hinzugesellen würde: Der naturgegebene Zinseszins. Die Rohstoffmenge, in welche der Anleger investiert, würde durch das natürliche Baumwachstum jedes Jahr mehr werden – und dies natürlich unabhängig von der jeweiligen Finanzmarktentwicklung. Somit sprächen zwei „Renditebringer“, nämlich gut prognostizierbare, steigende Preise und wachsende Holzmengen, für eine Investition in Edelhölzer.

 

Durch diesen Vortrag konnten selbst eingefleischte Edelmetallfans noch etwas lernen. Dementsprechend positiv nahmen sie die Anregungen auf, freilich nicht, ohne vereinzelt sehr kritische Fragen zu stellen, die Herr Rühl als langjähriger Sachwertexperte jedoch souverän und überzeugend beantworten konnte.

 

Nach rund 2 ½ Stunden endete dann die interessante Veranstaltung. Uns gefiel das Seminar sehr gut, da die Referenten ihre Kompetenz unter Beweis stellen konnten und anschließend den Teilnehmern auch noch im persönlichen Gespräch für Fragen zur Verfügung standen. Beim gemeinsamen Abendessen, zu dem sich jeder Besucher, der Lust hatte, hinzugesellen konnte, klang der Abend schließlich in entspannter Atmosphäre aus.

 

Quelle: www.bayerngold-club.de vom 29.11.2010 (gekürzt)

Fotoquelle: Markus Blaschzok (Blaschzok)